Wieviel Photovoltaik-Fläche braucht man, um das eigene Elektroauto mit Strom zu versorgen?
Aufgrund der aktuellen Benzin- und Dieselpreise spielen immer mehr Menschen mit dem Gedanken sich ein Elektroauto anzuschaffen. Zumal der Kauf noch mit 9.000 € staatlich gefördert wird. Wenn man das Auto dann auch noch mit selbst produziertem Strom laden möchte, stellt sich schnell die Frage: Wieviel Photovoltaik-Fläche braucht man eigentlich, um das eigene Elektroauto über das Jahr mit Strom zu versorgen?
So viel vorweg – die Antwort wird dich überraschen.
Energieverbrauch von Elektroautos
Tatsächlich liegt der Energieverbrauch vieler Elektroautos recht nah beieinander. So hat der ADAC den tatsächlichen Durchschnittsverbrauch eines Fiat 500e (118 PS) mit 17,5 kWh auf 100 km und den Verbrauch eines Tesla Model 3 (325 PS) mit 19,5 kWh auf 100 km ermittelt. Der Fiat 500e war eines der sparsamsten Elektroautos im Test. Am anderen Ende der Tabelle standen Autos wie z. B. der Audi e-tron 55 quattro (408 PS) der 25,8 kWh pro 100 km verbraucht. Im Schnitt verbrauchen die meisten E-Flitzer ca. 20 kWh pro 100 km. Diesen Wert nehmen wir als Berechnungsgrundlage.
Um das Auto zu laden braucht man eine Steckdose, viel schneller geht das allerdings mit einer Wallbox. Je nach Technik kommt es beim Laden zu unterschiedlich großen Verlusten. Die Verluste entstehen, wenn der Ladestrom durch die Wallbox zum Beispiel in Wärme umgewandelt wird – die gleiche Situation kennt man auch von Netzteilen – nach einer Weile werden diese immer wärmer.
Einen Fiat 500e muss man an einer 22KW Wallbox, laut ADAC, mit 42,9 kWh aufladen, um die 37 kWh große Batterie von 0 % auf 100 % zu füllen. Das ergibt eine Verlustleistung von ca. 14 %. Für die Berechnung nehmen wir einen Mittelwert von 15 % Verlustleistung an.
Im Schnitt fährt ein deutsches Auto 11.387 km pro Jahr. Verrechnet man nun den durchschnittlichen Verbrauch mit der jährlichen Fahrleistung und der Verlustleistung erhält man einen Jahresverbrauch von 2.619 kWh.
Was kosten 11.387 km Fahrleistung pro Jahr mit zugekauftem Strom oder Benzin?
Würde man das Elektroauto an der heimischen Wallbox nur mit zugekauftem Strom laden, ergäben sich bei Stromkosten von 32 Cent pro kWh ein Endbetrag von 838,08 € pro Jahr.
Der Fiat 500 als Benziner (1.4 / 16V / 101 PS) verbraucht laut ADAC 6,3 Liter Super auf 100 km. Damit wäre man bei 717 Liter Benzin im Jahresverbrauch. Bei dem aktuellen Benzinpreis (2,15 € pro Liter) ergibt das Tankkosten von 1542,37 €.
Wir möchten aber weder den Strom zukaufen noch für Benzin zahlen.
Selbst produzierten Strom tanken
Je nach Hersteller und Wirkungsgrad haben die PV Module bei gleicher Ausrichtung und Größe unterschiedliche Peak-Leistungen. Ein Standartwert sind aktuell 400 W die pro 2 m² Solarfläche bzw. einem Solarpanel erhalten werden. Da die Sonne nicht immer und vor allem nicht gleichmäßig stark scheint, ergibt dies nur eine begrenzte Stundenzahl, an der das Solarpanel die Volllast bringt. In Deutschland geht man im Mittel von 1000 h Volllaststunden aus. Ein 2 m² Photovoltaik-Panel kann also im Jahr 400 kWh erzeugen. Um den Jahresverbrauch unseres Elektrofahrzeugs von 2619 kWh zu erzeugen, bräuchten wir also knapp 7 Solarpanels bzw. 14 m² an Solarfläche.
Eine Solarfläche so groß wie der Parkplatz reicht aus
Eine Stellplatzfläche von 2,8 m x 5 m reicht also schon aus, um 14 m² Photovoltaikmodule zu installieren. Auf einem Pultdach mit 45 Grad Winkel verringert sich die Fläche auf 2 m x 5 m. Unter Idealbedingungen, d.h. hoher Wirkungsgrad, Südausrichtung und auf 45 Grad aufgeständerten Modulen ohne Beschattung, liefert die PV-Anlage wesentlich mehr als die 400 W pro 2 m² und die benötigte Fläche reduziert sich weiter.
Was kostet es, das Elektroauto mit eigenem Solarstrom zu tanken?
Und wieviel kostet der Jahresverbrauch des Elektroautos mit eigenem Strom?
Je nach Größe und Anschaffungskosten der Gesamtinstallation kostet der selbst produzierte Strom heruntergerechnet ca. 10 Cent pro kWh. Die 2.619 kWh, die das Elektroauto verbraucht, kosten 261,90 € an Strom pro Jahr.
Solarstrom speichern im Heimspeicher – hat das Vorteile beim Laden?
Heimspeicher oder auch Hausbatterie sind wiederaufladbare Batterien, die den Strom, welcher in der Solaranlage produziert wird, zwischenspeichern. Die gängige Größe der Heimspeicher liegt zwischen 4 und 10 kWh, damit sind sie wesentlich kleiner als die Batterien, welche in Elektroautos verbaut werden.
Das Auto den ganzen Tag herumfahren und abends mit der gespeicherten Solarenergie wieder komplett vollladen funktioniert also nur teilweise. Wenn man vor allem nur kurze Strecken unterwegs ist und gleichzeitig das Auto abends geladen werden soll, zahlt es sich aus, den Heimspeicher nicht zu klein zu wählen, da der Batteriespeicher so seine ganze Stärke ausspielen kann – günstigen, selbstproduzierten Strom speichern und bereitstellen wenn er benötigt wird.
Kostet 1 kWh selbst produzierter Solarstrom wirklich nur 10 Cent?
Was der Solarstrom wirklich kostet hängt von vielen unterschiedlichen Größen ab, wie Standort, Ausrichtung der Photovoltaik-Module, Wirkungsgrad der Module aber auch der Preis der Gesamtanlage sowie Wartungskosten und die Dauer wie lange die Anlage betrieben wird. Der Mittelwert sind ca. 10 Cent pro kWh.
Natürlich kann auch mal ein oder zwei Wochen keine Sonne scheinen und auch im Winter ist der Ertrag wesentlich geringer, wenn man in der Zeit viel unterwegs ist, muss man den benötigten Strom zukaufen. Im Normalfall kann das Elektroauto aber die Stromschwankungen gut puffern.
Und auch wenn mal die Sonne nicht scheint, muss das Auto nicht extra zu Tankstelle gefahren werden, da man es bequem von Zuhause aus laden kann.
Quelle für Fahrzeugdaten: ADAC
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